Lokalisierung

Raumgeometrie

Alles über die Raumgeometrie, Reflexionen und das Absorbieren von Reflexionen.

Gestaltung der Raumgeometrie

Bei der Studioplanung muss man sich schon im Vorfeld darüber im Klaren sein, dass der normale rechteckige Raum nicht die günstigste Form darstellt. Wesentlich besser sind Räume mit schrägen Wänden, die in der Lage sind, Raummoden zwischen parallelen Wänden gar nicht erst entstehen zu lassen. Räume können ebenfalls zu entworfen werden, dass frühe Reflexionen gezielt von der Abhörposition weg gelenkt werden. In diesem Fall spricht man von einer „Reflection Free Zone“. Schräge Wände kosten jedoch Platz, und die Räume sind möglicherweise nicht mehr so leicht unterzubringen.
Außerdem entstehen Hohlräume, die schlimmstenfalls komplett ungenutzt bleiben müssen, oder nur kleine Abstellkammern darstellen können.
In unserem Block-Bereich "Studio-Akustik" schreiben wir ausschließlich vom "Abhörplatz" und nicht vom "Abhörpunkt". Das hängt damit zusammen, dass man die Reflexionen in einem bestimmten Bereich um den Abhörpunkt beachten muss. Würde man sie nur an einem einzigen Punkte im Raum beachten, so wäre auch nur dieser Punkte akustisch optimiert. In der Praxis kommt es jedoch nicht vor, dass nur an einem Punkt gearbeitet wird.
Um auf eine brauchbare Grundrissform des Regieraums zu kommen, muss noch eine weitere Grundüberlegung angestellt werden: Soll der Raum für Stereo oder für Surroundmischungen verwendet werden? Bei Stereo kann man ihn einfach in einem "vorderen Bereich" und einem, 
"hinteren Bereich" einteilen. Bei Surround sind alle Richtungen gleichbleibend und müssen auch entsprechend in die Planung mit einbezogen werden.


ITD-Gap und erste Reflexionen

Das Schallfeld besteht aus einem Direktsignal, den ersten Reflexionen und dem diffusen Nachhall. Wichtig für eine gute Lokalisation der Phantomschallquellen und für die Abbildungstreue der Abhöre sind die ersten Reflexionen. Von diesen sollte keinesfalls eine innerhalb der ersten 10ms nach dem Direktsignal auf den Abhörplatz gelangen. Man spricht in diesem Zusammenhang auch vom sogenannten ITD-Gap (Initial Time Delay Gap) - also einer zeitlichen Pause, zwischen dem Direktsignal und der ersten, am Abhörplatz eintreffenden Reflexion.
Diese ITD-Gap sollte mindestens 10ms lang sein. Das bedeutet, dass innerhalb der 10ms nach dem Direktsignal die Raumantwort 20dB oder mehr unter dem Direktsignal liegen sollte. 
Zwei Möglichkeiten bestehen um die ITD-Gap zu erzeugen: 
- Störende Reflexionen werden durch die Schrägen Wände vom Abhörplatz weggeleitet.
- Störende Reflexionen werden durch absorptive Absorber abgeschwächt.
(Hierfür empfehlen wir unsere Premium-Line an Akustik-Elementen)

Umleiten der Reflexionen

Um eine vollstände Reflexion zu erreich, braucht man eine ausrechend große Fläche. Selbst wenn bei der Planung nur ein kleiner Bereich einer Wand als kritisch erachtet wird, so sollte trotzdem eine größere Wandfläche als Reflektor verwendet werden. Die Reflexion funktioniert (unter 688Hz) nun einmal nicht befriedigend, wenn man beispielsweise einen kleinen Schallreflektor mit 50 x 50cm Kantenlänge an die Wand montiert. Tiefe Frequenzen werden von diesem Reflektor nicht beeiinflusst und gelangen trotzdem an den Abhörplatz.
Sind Reflexionen weggeleitet worden, so sollte man sich überlegen, wo sie als nächstes auftreten. Gelangen sie über eine weitere Reflexion an die Abhörplatz, so ist die zeitliche Verzögerung bzw. die Umwegstrecke zu prüfen. Alles zwischen 10ms und 30ms ist gut. Die vielleicht bessere Alternative besteht darin, die umgeleiteten Reflexionen zu absorbieren oder mit Hilfe von Diffusoren zu zerstreuen. Hierfür empfehlen wir unseren Diffusor QRD7 mit 15cm Bautiefe
Das bedeutet, dass man zunächst vom Abhörplatz wegleitet, in eine Richtung, in der Absorber oder Diffusoren angebracht sind.


Absorbieren von Reflexionen

Wenn es nicht möglich ist, eine kritische Reflexion vom Abhörplatz wegzuleiten, sollte man sie absorbieren. Da in einem akustisch optimierten Raum ohnehin absorptive Flächen zu Verringerung der Nachhallzeit angebracht werden müssen, bietet es sich an, diese dort anzubringen, wo Reflexionen bedämpft werden müssen. So sind typisch kritische Bereiche in einem Stereostudio die:

- Seitenwände
- Vorderwand
- Rückwand
- Deckenbereich

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